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22Borkenkäfer
Ein kleiner gefräßiger Käfer
Der Buchdrucker, ein etwa fünf Millimeter großer Borkenkäfer, fliegt im Frühling aus, um sich eine erkrankte oder umgestürzte Fichte zu suchen. Er bohrt sich durch die Rinde des Baumes, legt eine Hochzeitskammer an und lockt durch Duftstoffe mehrere Weibchen an. Nach der Hochzeit nagt jedes Weibchen einen eigenen Muttergang, an dessen Wände die Eier in Vertiefungen abgelegt werden. Die sich entwickelnden Larven fressen sich quer durch die saftführenden Schichten des Baumes, die für dessen Wasser- und Nährstoffversorgung lebensnotwendig sind. Jede Larve zerstört dadurch viele Versorgungsleitungen. Nach dem Verpuppen bohren sich die Jungkäfer nach außen.
Der Buchdrucker sucht, wie andere Borkenkäferarten auch, für seine Nachkommen meist kränkelnde oder beschädigte Bäume. Ist ein Baum erst befallen, locken Duftstoffe weitere Käfer an. Aus einer einzelnen befallenen Fichte kann ein Käferschwarm mit vielen tausenden Exemplaren ausfliegen. Gesunde Fichten lassen wenige sich einbohrende Käfer im Harzfluss ersticken. Bei zehntausendfachem Befall können sie sich jedoch nicht mehr schützen. Die vom Menschen gepflanzten Fichtenreinbestände sind optimale Biotope für den Buchdrucker. Bei günstigen Bedingungen wie warmem, trockenem Wetter, Windbruch oder einem durch Umweltbelastungen geschwächten Baumbestand kann es zu Massenvermehrungen der Käfer kommen.