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21Waldnutzung

Nutzung über Jahrhunderte

Bereits zur Zeit der römischen Besetzung wurden aus den dichten Laubwäldern große Holzmengen für den Bau von Häusern, Schiffen, Fuhrwerken und Geräten des täglichen Gebrauchs geschlagen. Im Hinterland siedelten Gutshöfe. Ihre Rinder, Ziegen, Schafe und Schweine weideten im lichten Eichen-Buchen-Hutewald.

Im Mittelalter wuchs die Bevölkerung rasch an. Wald wurde zugunsten neuer Siedlungs- und Ackerflächen gerodet. Im 12. und 13. Jahrhundert wurden auch die höheren Lagen der Mittelgebirge besiedelt. Im 14. Jahrhundert verschlechterte sich das Klima. Nachfolgende Seuchen rafften viele Menschen dahin. Der Wald breitete sich erneut aus. In der vorindustriellen Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts benötigten die entstehenden großgewerblichen Bergwerke, Glashütten, Hüttenwerke, Salinen, Pech- und Harzbetriebe beträchtliche Mengen Holz als Brenn- und Baustoff. Die Bauern nutzten den Wald als Viehweide, das Laub zur Winterfütterung und als Einstreu für den Stall. Durch das Zusammenharken des Laubes verarmten die Waldböden. Die Wälder verwüsteten zu ausgedehnten Kahlflächen mit Heide oder kargem Niederwald mit dürftigen Hecken.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde fehlendes Brennholz durch Steinkohle ersetzt. Die landwirtschaftliche Nutzung des Waldes als Weide und Streulieferant wurde aufgegeben. Als Folge begann erstmals eine geregelte Forstwirtschaft. Nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit wurde nur so viel Holz eingeschlagen, wie im gleichen Zeitraum nachwächst. Ab 1850 baute man auf den verarmten, verödeten Böden in Massen die anspruchslosen Nadelgehölze Fichte und Kiefer an.