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25Geologie
Das ständige Auf und Ab der Mittelgebirge
Die Gesteine des Binger Waldes bestehen überwiegend aus Sand, Schluff und Ton uralter Kontinente. Vor etwa 400 Millionen Jahren, im Devon, wurden diese in unvorstellbaren Mengen am Grund eines wattartigen Meeresbodens abgelagert. Unter der Last der nachfolgenden Schichten verfestigten sie sich zu Gesteinen. Küstennah entstanden aus Sanden die Sandsteine. Die leichteren Tonteilchen wurden weiter ins Meer verfrachtet und später zu Tonsteinen verfestigt.
Vor etwa 340 Millionen Jahren, im Karbon, führten gegeneinander gerichtete Bewegungen der Erdplatten zum Zusammenprall der Kontinente. Die Gesteinsschichten wurden in Falten zusammengelegt und schließlich übereinander geschoben. Unter Druck verwandelten sich die Sandsteine zu hartem Quarzit, aus Tonsteinen entstand Schiefer. Schließlich wurden die gefalteten Gesteinsmassen über den Meeresspiegel emporgehoben. Das Rheinische Schiefergebirge entstand.
Über die folgenden Jahrmillionen, beginnend im Perm, ist aus dem einst mächtigen Gebirge eine flachwellige Hügellandschaft geworden. Vor 30 Millionen Jahren, im Tertiär, drang das Meer ein. Die Höhen des Binger Waldes lagen an der ehemaligen Küste des Mainzer Beckens. Das heutige Rheinhessen war vom Wasser bedeckt, wie die entstandenen Rupeltone, Schleichsande, Kalk- und Mergelablagerungen heute noch bezeugen.
Vor etwa 15 Millionen Jahren zog sich das Meer endgültig zurück. Der Ur-Rhein floss, von aueartigem Wald begleitet, in weiten Schleifen quer durch das flache, von Grassteppen bedeckte, heutige Rheinhessen auf Bingen zu. Die flache Hügellandschaft von Hunsrück und Taunus durchquerte er in einem weiten Tal.
Mit dem Beginn der Eiszeiten vor etwa 2,5 Millionen Jahren änderte sich das Klima dramatisch. Zudem verstärkten sich während der letzten 700.000 Jahren die Bewegungen in der Erdkruste. Das Rheinische Schiefergebirge hob sich empor. Als Folge grub sich der Rhein tief in das aufsteigende Gebirge ein. So entstand das Obere Mittelrheintal in seiner heutigen markanten Form.