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46Welterbetal

Ein Tal von einzigartiger Schönheit

Die sonnenexponierten Steilhänge waren geprägt von Felsen und dem tausend Jahre alten Weinbau. Die schattigen Hänge wurden ehemals als Niederwald bewirtschaftet oder von Tierherden beweidet. Auf den Plateauflächen lagen Äcker, welche die Bevölkerung der Städte am Fluss ernährte. So entstand im Laufe der Jahrtausende ein kleinräumiges Nutzungsmosaik, das noch heute erkennbar ist und einer außergewöhnlichen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet.

Im Wandel der Epochen gestaltete der Mensch den Fluss und seine Landschaft. An der Binger Pforte bildete eine senkrecht stehende Felsrippe aus hartem, widerstandsfähigem Taunusquarzit ein natürliches Wehr im Fluss. Dieses Binger Riff erstreckte sich fast über die gesamte Strombreite. Beginnend im 13. Jahrhundert nutzten die Mainzer Erzbischöfe dieses Binger Loch zur Zollerhebung. Für die militärische Sicherung sorgten die Burgen Ehrenfels und Klopp beidseits des Rheins. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts wurde die Befestigungslinie durch einen Wachturm auf der Flussinsel verstärkt, den Mäuseturm. Erst im 17. Jahrhundert gelang es nahe dem Ostufer eine Öffnung in die Quarzitrippe zu sprengen.

Am Tor zum Mittelrhein bei Bingen wandelt sich der Rhein durch den Eintritt in das Rheinische Schiefergebirge – der mächtige Strom eines weiten Tals wird zu einem reißenden Gebirgsfluss in einer engen Schlucht. Das Obere Mittelrheintal zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz wurde 2002 von der UNESCO in die Liste der Welterbestätten aufgenommen. In dieser Kulturlandschaft im Herzen Europas wirken in eindrucksartiger Weise Natur, Kultur und Geschichte zusammen.

Das Mittelrheintal ist eine wahre Schatzkiste – auch an Geschichten. Meine Liebste ist die Sage um den Binger Mäuseturm. Tausende Mäuse sollen dort den hartherzigen Bischof Hatto II. im 10. Jahrhundert bei lebendigem Leibe aufgefressen haben. Er suchte vor ihnen vergeblich Schutz, nachdem er seine hungernden Untertanen grausam verhöhnt hatte.

Das Mittelrheintal ist eine wahre Schatzkiste – auch an Geschichten. Meine Liebste ist die Sage um den Binger Mäuseturm. Tausende Mäuse sollen dort den hartherzigen Bischof Hatto II. im 10. Jahrhundert bei lebendigem Leibe aufgefressen haben. Er suchte vor ihnen vergeblich Schutz, nachdem er seine hungernden Untertanen grausam verhöhnt hatte.