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39Porticus-Villa

Die Porticus-Villa mit Eckrisaliten

Zentral in der ummauerten Hoffläche der Villa Rustica Binger Wald lag das herausragende Hauptgebäude. Es wird nach der Architektur der Frontseite als „Porticusvilla mit Eckrisaliten“ bezeichnet. Seine repräsentative Schaufront war durch drei Elemente bestimmt. Über eine zentrale Freitreppe gelangte man zur breiten, nach vorne geöffneter Säulenhalle (lat. porticus). Diese verband zwei hervorspringende, turmähnliche Eckbauten, die Eckrisalite (ital. risalto Vorsprung). Ungewöhnlicherweise war die Gebäudefront nicht zur Straße hin ausgerichtet, sondern vermutlich wegen des einst baumfreien, schönen Blicks hangabwärts ins Rheintal.

Die komplett verputzten Mauern des Hauptgebäudes bestanden wahrscheinlich bis zur Mitte des Erdgeschosses aus mörtelgebundenen Quarzitbruchsteinen, darüber folgte Lehmfachwerk. Die meisten Räume waren wohl mit hölzernen Dielenböden ausgestattet, was gefundene Unterlegsteine andeuten. Das Gebäude dürfte mit Ziegeln und die Eckrisalite mit Schieferschindeln gedeckt gewesen sein.

Verschiedene Funde und eine umfangreiche Münzreihe aus dem Hauptgebäude weisen darauf hin, dass das Herrenhaus erst Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. erbaut und bis etwa 420 n. Chr. bewohnt wurde. Die üblichen An- und Ausbauphasen blieben aus.

Prächtig war das Wohngebäude der Besitzerfamilie. Von der großen Säulenhalle und den beiden hohen Ecktürmen hatten sie einen wunderbaren Blick ins Rheintal. Erahnt selbst die Höhe des nördlichen Turmes, der vermutlich etwa 12 Meter hoch war.

Prächtig war das Wohngebäude der Besitzerfamilie. Von der großen Säulenhalle und den beiden hohen Ecktürmen hatten sie einen wunderbaren Blick ins Rheintal. Erahnt selbst die Höhe des nördlichen Turmes, der vermutlich etwa 12 Meter hoch war.